Mit Beginn der Spielzeit 2019/20 steht das Ballettensemble des Anhaltischen Theaters Dessau unter der Leitung von Stefano Giannetti. Qualität und Vielfalt liegen ihm bei seiner Arbeit besonders am Herzen: „Das Publikum in Dessau setzt sich aus Jung und Alt zusammen. Ich möchte natürlich alle ansprechen“, erläutert Giannetti, der Tanz in all seinen Facetten auch als offene, spartenübergreifende Disziplin begreift. In seiner Arbeit liegt der Schwerpunkt auf keinen bestimmten Tanzstilen. Er bedient sich vielmehr der gesamten Bandbreite von Stilen und Formen des Tanzes: „Tanz ist Tanz. Tanz ist modern, zeitgenössisch und klassisch. Als Choreograf experimentiere ich gern mit den einzelnen Stilen“.
Wichtig ist Giannetti der ständige Dialog mit den Tänzerinnen und Tänzern, um eine gute Zusammenarbeit zu gewährleisten: „Es ist wie ein give and take“. Im Vordergrund steht auch die Förderung der Persönlichkeit eines jeden Tänzers. Hinter jeder einzelnen Rolle steht eine Person, die sich nicht verstellen soll. Letztlich hat die Authentizität einen hohen Stellenwert: „Die TänzerInnen sind Teil meiner Kreation“.
Die jungen TänzerInnen des Ensembles haben im Format „Junge Choreografen“ außerdem die Möglichkeit, ihre eigene Kreativität zu entfalten. Neben den Choreografien stammen hierbei auch die Kostüm-, Raum- und Lichtkonzepte von den Tänzern selbst. Dabei entstehen äußerst persönliche und sehr vielfältige Tanzstücke.
Zur Geschichte des Ensembles
Unter dem Intendanten Michael Greiner bildete sich in Dessau das erste Ensemble fest engagierter Künstler, dem sich 1851 das erste Ballettensemble anschloss. Die Leitung des Balletts übernahm Richard Fricke, der Richard Wagner bei den ersten „Bayreuther Festspielen“ unterstützte. Von wenigen kurzen Unterbrechungen abgesehen, ist die Sparte Ballett seitdem mit eigenen Produktionen wie auch der Beteiligung im Musiktheater ein wesentlicher Bestandteil des Dessauer Theaterlebens.
In der DDR war das Ballettensemble fest innerhalb des Landestheaters integriert. Der nationale Ballett-Wettbewerb der DDR wurde im Dessauer Theater veranstaltet. Nach der Wende gelangte das Ballett unter der Ägide von Arila Siegert, Gonzalo Galguera sowie Gregor Seyffert & Compagnie zu überregionaler Bedeutung mit Inszenierungen, die bundesweit wahrgenommen wurden und fast immer vor ausverkauftem Großen Haus stattfanden. 2009 übernahm Tomasz Kajdański die Leitung des Ensembles. Kajdański gab sein Debüt am Anhaltischen Theater 2009 mit dem Tanztheater Lulu. Darauf folgten viele weitere Inszenierungen, wie zum Beispiel: Der Widerspenstigen Zähmung (2010), Die Nibelungen: Siegfriedsaga (2011), Alice im Wunderland (2013), Cinderella (2013), Der Sturm (2013), Drei Grotesken (2017), Das Bildnis des Dorian Gray (2018), Carmen-Suite/Der Dreispitz (2019). Die 2015 von ihm choreografierte Jahrhundert-Revue Kristallpalast wurde mit dem Theaterpreis des Bundes ausgezeichnet. Insgesamt zeichnete er sich für fast 20 Ballettinszenierungen am Anhaltischen Theater verantwortlich.
Seit Beginn der Spielzeit 2019/20 ist Stefano Giannetti Ballettdirektor und Chefchoreograf.
Stefano Giannetti studierte Tanz an der Accademia Nazionale di Danza in Rom und am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris. John Neumeier engagierte ihn 1983 am Hamburger Ballett. Weitere Engagements folgten unter anderem im English National Ballet, Zürcher Ballett oder dem Ballett der Deutschen Oper Berlin. Giannetti war Ballettdirektor am Northern Ballet Theatre, England und gründete 2004 das Tanzzentrum uomo danza in Berlin. Von 2006 bis 2015 war er Ballettdirektor am Pfalztheater Kaiserslautern. Seitdem ist er als freischaffender Choreograf und Ballettmeister tätig. Engagements folgten an der Bayerischen Staatsoper, Landestheater Niederbayern, Teatro di San Carlo (Neapel) und dem Mecklenburgischen Staatstheater. Seit der Spielzeit 2019/20 ist er Ballettdirektor und Chefchoreograf beim Anhaltischen Theater Dessau. Unter seiner Leitung entstanden u.a. die Inszenierungen „Die Schöne und das Biest“, „Aubade“, „Chopin“, „Emancipacion“, „Sacre“ und „Ritus“.
"Es gibt ein Zitat vom amerikanischen Philosophen Ralph Waldo Emerson: ›Schönheit schaffen ist Kunst.‹ - Das ist mein Motto", so Stefano Giannetti.
Produktionen der Spielzeit 2023/2024
Der Nussknacker (1892)
Choreografie: Stefano Giannetti
Musik: Peter Tschaikowski
13 Tänzer*innen
Bühnenmaße: 26m x 19m
Dauer: 90 min
König Roger (1926)
Choreografie: Stefano Giannetti
Musik: Karol Szymanowski
8 Tänzer*innen
Bühnenmaße: 26m x 19m
Dauer: 120 min
Junge Choreograf*innen #V Carte blanche (2024)
Choreografie: Martin Anderson, Marcos Vinicius dos Anjos, N.N., Leonor Campillo, Riccardo Esposito, Cristiana Rauccio, Carlotta Rocchi, Victor Costa Santos
8 Tänzer*innen
Bühnenmaße: 9m x 5,50m
Dauer: 70 min
Sacre (WA 2022/2023 | UA 1913)
Choreografie: Stefano Giannetti
Musik: Sacre du printemps von Igor Stravinsky
8 Tänzer*innen
Bühnenmaße: 9m x 5,50m
Dauer: 70 min
Ritus (WA 2022/2023 | UA 1864)
Choreografie: Stefano Giannetti
Musik: Petite messe solennelle, Gioacchino Rossini
16 Tänzer*innen
Bühnenmaße: 26m x 19m
Dauer: 90 min
Produktionen der Spielzeiten 2020/2021 und 2021/2022
Toccata 20 (UA / 2020)
Tanzabend von Stefano Giannetti
Choreograph: Stefano Giannetti
Musik von Claudio Monteverdi, Johann Sebastian Bach u.a.
Musikalische Leitung: Elisa Gogou
Orchester: Anhaltische Philharmonie Dessau
Dauer: 60 Minuten
Bühne: „Appia Stage“ Bauhaus Museum Dessau 4 x (2,64m x 3,96m)
4 Tänzer
„Tanz am Vulkan“ (UA / 2021)
Junge Choreograf*innen III im Wörlitzer Park
Choreograph: Fergus Adderley, Martin Anderson, Marcos Vinicius dos Anjos, Anna-Sanziana Beschia, Leonor Campillo, Julio Miranda, Cristiana Rauccio, Moe Sasaki
Dauer: 90 Minuten
Bühne: Insel „Stein“ 10m x 8m
8 Tänzer
Tanzgala 2021 (2021)
Ein bewegter und bewegender Abend mit Orchester
Choreograph: Marius Petipa, Stefano Giannetti, Jutta Ebnother, Martin Anderson, Leonor Campillo, Julio Miranda
Musik von Ludwig Minkus, Igor Strawinsky, Pjotr I. Tschaikowski u.a. others
Musikalische Leitung: Wolfgang Kluge
Orchester: Anhaltische Philharmonie Dessau
Dauer: 120 Minuten
Bühne: 26m x 19m
11 Tänzer
achthochzwei Junge Choreograf*innen IV (UA / 2022)
Choreograph: Fergus Adderley, Martin Anderson, Anna-Sanziana Beschia, Leonor Campillo, Marcos Vinicius dos Anjos, Julio Miranda, Cristiana Rauccio, Moe Sasaki
Bühne: Bauhaus Museum 8m x 8m
8 Tänzer
Premiere am 7. April 2022
Produktionen in der Spielzeit 2019/2020
Violett (Bühnenkomposition)
Inszenierung und Choreografie: Arila Siegert
Komposition und Sounddesign: Ali N. Askin
Cabaret (Musical)
Musikalische Leitung: Wolfgang Kluge
Inszenierung und Bühne: Malte Kreutzfeldt
Choreografie: Gabriel Galindez Cruz
Produktionen der Spielzeit 2018/2019
Carmen-Suite / Der Dreispitz (Ballettabend)
Musikalische Leitung: Markus L. Frank, Elisa Gogou
Choreografie: Tomasz Kajdański
King Arthur (spartenübergreifende Semi-Oper)
Musikalische Leitung Elisa Gogou
Inszenierung Mario Holetzeck
Choreografie Tomasz Kajdanski
Junge Choreografen ll (Tanztheater)
Choreografien: Fergus Adderley, Leonor Campillo, Johanna Raynaud, Moe Sasaki, Daisuke Sogawa, Anna-Maria Tasarz, Vincent Tapia
Produktionen Spielzeit 2017/2018
Dorian Gray (Ballett)
Musikalische Leitung: Elisa Gogou
Choreografie: Tomasz Kajdański
Kiss Me, Kate (Musical)
Musikalische Leitung: Wolfgang Kluge
Inszenierung: Johannes Weigand
Choreografie: Tomasz Kajdański
Junge Choreografen l (Tanztheater)
Choreografien: Daisuke Sogawa, Maria-Sara Richter, Nicola Brockmann, Vincent Tapia, Fergus Adderley, Johanna Raynaud, Julio Miranda
Produktionen Spielzeit 2016/2017
Schneewittchen und die sieben Zwerge (Ballett)
Inszenierung und Choreographie: Tomasz Kajdański
Musik: Bodo Reinke
Walk of Fame! (Musical-Revue)
Musikalische Leitung: Wolfgang Kluge
Inszenierung und Text: Jana Eimer
Choreografie: Tomasz Kajdański
Faust. Der Tragödie erster Teil (spartenübergreifendes Schauspiel)
Inszenierung: K.D. Schmidt
Choreografie: Hannah Ma
Drei Grotesken (Tanzabend)
Musikalische Leitung: Elisa Gogou
Inszenierung und Choreografie: Tomasz Kajdański
staging the bauhaus VI (Performance)
Musikalische Leitung und Klavier: Laura Bos
Inszenierung und Choreographie: Tomasz Kajdański
Produktionen Spielzeit 2015/2016
Sugar – Manche mögen’s heiß (Musical)
Musikalische Leitung: Wolfgang Kluge
Inszenierung: Johannes Weigand
Choreografie: Tomasz Kajdański
Step-Choreografie: Keith Wilson
Zaubernacht (Tanzprojekt für Kinder im Rahmen des Kurt Weill Festes)
Musikalische Leitung: Sebastian Kennerknecht
Inszenierung und Choreografie: Tomasz Kajdański
Der wunderbare Mandarin (Tanztheater)
Musikalische Leitung: Markus L. Frank
Choreografie und Inszenierung: Tomasz Kajdański
Herzog Blaubarts Burg (Tanztheater)
Musikalische Leitung: Markus L. Frank
Inszenierung: Benjamin Prins
Choreografie: Tomasz Kajdański
Produktionen der Spielzeit 2014/2015
Das verlorene Paradies (2015)
Choreografie: Tomasz Kajdanski, Musik: Kurt Weill, Paul Hindemith, Arnold Schönberg
Bühnenmaße 26 x 19 m
Kristallpalast (2015)
Choreografie: Tomasz Kajdanski
Bühnenmaße 26 x 19 m
Der Revisor – Eine Stadt steht Kopf (2014)
Choreografie: Tomasz Kajdanski, Musik: Alfred Schnittke, Libretto: nach Nikolai Gogol
13 Tänzer/innen, Bühnenmaße 26 x 19 m, 75 min
Cinderella (2013)
Choreografie: Tomasz Kajdanski, Komposition: S. S. Prokofjew
15 Tänzer/innen, Anhaltische Philharmonie, Bühnenmaße 26 x 19 m, 120 min
Produktionen der Spielzeit 2013/2014
Der Revisor – Eine Stadt steht Kopf (2014)
Choreografie: Tomasz Kajdanski, Musik: Alfred Schnittke, Libretto: nach Nikolai Gogol
13 Tänzer/innen, Bühnenmaße 26 x 19 m, 75 min
Amadeus (2013)
Choreografie: Tomasz Kajdanski
14 Tänzer/innen, Bühnenmaße 26 x 19 m
Cinderella (2013)
Choreografie: Tomasz Kajdanski, Komposition: S. S. Prokofjew,
15 Tänzer/innen, Anhaltische Philharmonie, Bühnenmaße 26 x 19 m, 120 m
Der Nussknacker
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Ritus
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Sacre
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Anhaltisches Theater Dessau (Großes Haus)
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